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swiscity

Mapping Switzerland 2 zeigt swiscity
Ein Beitrag von jessenvollenweider architektur, Basel
13. August – 24. September 2006, Seedam Kulturzentrum Pfäffikon, SZ

‚swiscity’ liefert bildhafte Visionen zum Territorium Schweiz. Für 9 exemplarische Orte des suburbanen Siedlungsraums werden jeweils zwei alternative Szenarien einer möglichen Zukunft entworfen. Urbane Verdichtung versus renaturierte Leere. Auf drei Monitoren wird nachvollziehbar, wie das Ausgangsbild des heutigen Zustands schrittweise digital modifiziert wird. In langsamen Überblendungen entfaltet sich eine Utopie mit offenem Ausgang, die als Antwort auf das konturlose Graugrün des zeitgenössischen Siedlungsbreis den freien Handel mit scharf umrissenen Optionen vorschlägt.

Im Hintergrund werfen kleine und grosse Stories ihre Schatten: die schrumpfende Gesellschaft, die boomenden Kapitalanlagen mit Seeanstoss, die neue Alpentransversale, die Klimaerwärmung und die schneelosen Skilifte unter 1000 Meter, fremde Religionen an heimatlichen Gestaden oder verbotene Forschung in verlassenen Tälern.

Konzipiert für die 6. Architekturbiennale im letzten Jahr in São Paulo, kommentiert ‚swiscity’ auch die föderalistische Struktur der politischen Schweiz mit 2757 unabhängigen Gemeinden und deren plebiszitäre Kultur regelmässig stattfindender Volksabstimmungen. In einer Metropole wie São Paulo, in der die permanente Veränderung der Stadt die Bewohner wie eine geheimnisvolle Naturgewalt überkommt, hat die Präsentation einer virtuellen Plakatkampagne, in der die Zukunft des gebauten Raumes zu einer öffentlichen Frage stilisiert wird, politischen Charakter entwickelt. Zurück in der Schweiz wird klar, dass das hochentwickelte System der politischen Partizipation kein höheres Bewusstsein für die Organisation von Raum und Siedlung hervorgebracht hat. Die kleinen Interessen addieren sich ins Gestaltlose. Die grossen Fragen werden gar nicht gestellt.

www.swiscity.ch
www.mappingswitzerland.ch
www.jessenvollenweider.ch

technischer support swiscity